Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3

Advent: Gottes Anwesenheit in der Welt hat schon begonnen

„Advent erinnert uns also an zweierlei: einmal daran, dass Gottes Anwesenheit in der Welt schon begonnen hat, dass er verborgenerweise schon gegenwärtig ist; zum anderen daran, dass seine Anwesenheit eben erst begonnen hat noch nicht vollendet, sondern noch im Wachsen, Werden und Reifen ist. Seine Anwesenheit hat schon begonnen und wir, die Glaubenden, sind es, durch die er anwesend sein will in der Welt. Durch unser Glauben, Hoffen und Lieben will er sein Licht immer wieder hineinleuchten lassen in die Nacht der Welt. Die Lichter, die wir in der dunklen Nächten dieser Winterzeit entzünden, sind so Tröstung und Mahnung zugleich: Tröstende Gewissheit, dass das Licht der Welt im Dunkel der Nacht von Bethlehem schon aufgegangen ist und die unheilige Nacht der menschlichen Sünde in die Heilige Nacht der göttlichen Verzeihung dieser Sünde umgewandelt hat. Mahnung: Dies Licht will und kann nur weiter leuchten, wenn es in denen leuchtet, die als Christen das Werk Christi forttragen durch die Zeiten.“

Joseph Ratzinger