„Wir glauben nicht an Gott, weil wir ihn brauchen, sondern weil er uns liebt“, Kardinal Gerhard Ludwig Müller
Lesungen zum 6. Sonntag im Jahreskreis: Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46;Ps 32,1-2.5.10-11;1 Kor 10,31 - 11,1;Mk 1,40-45
„Während Jesus predigend durch die Dörfer Galiläas wanderte, kam ihm ein Aussätziger entgegen und sagte: »Wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde!« Jesus weicht nicht vor dem Kontakt mit jenem Menschen zurück, gedrängt von tiefer Anteilnahme an seinem Zustand streckt er ihm vielmehr die Hand entgegen, berührt ihn – womit er das gesetzliche Gebot übertritt – und sagt zu ihm: »Ich will es – werde rein!« In jener Geste und in jenen Worten Christi ist die ganze Heilsgeschichte gegenwärtig, es ist der Wille Gottes verkörpert, uns zu heilen, uns vom Bösen zu reinigen, das uns entstellt und unsere Beziehungen zugrunde richtet. In dieser Berührung zwischen der Hand Jesu und dem Aussätzigen wird jede Schranke zwischen Gott und der menschlichen Unreinheit, zwischen dem Heiligen und seinem Gegenteil niedergerissen, gewiß nicht, um das Böse und seine negative Kraft zu leugnen, sondern um zu beweisen, daß die Liebe Gottes stärker ist als alles Böse, auch das ansteckendste und schrecklichste. Jesus hat unsere Gebrechen auf sich genommen, er ist zum »Aussätzigen« geworden, damit wir gereinigt werden.“
BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS Petersplatz Sonntag, 12. Februar 2012