"Wenn Sie in die Welt hineinschauen, sehen Sie keinen Himmel, aber Sie sehen überall die Spuren Gottes." Benedikt XVI.
geboren: 3. Jhd. in Nikomedien, gestorben: 306 in Nikomedien (heute Izmid, Türkei), Märtyrerin und Nothelferin
Patronin
Die heilige Barbara Gnadenaltar in der Basilika Vierzehnheiligen
Aus dem Leben Barbaras sei hier das etwas ausführlicher hervorgehoben, was sich im Gewirr ihrer Legenden als übereinstimmend abzeichnet.
Barbara war die verführerisch schöne Tochter des Dioskur eines einflußreichen Heiden. Eifersüchtig auf die Schönheit seiner Tochter, verwahrte der Vater Barbara in einem festen Turm. Alle Bewerber, die um Barbaras Hand anhielten, wurden von ihm abgewiesen. Doch das Mädchen sollte auch in seinem turmartigen Gefängnis nicht die Bequemlichkeit vermissen, und so ließ Dioskur ein großes Bad einbauen. Dann ging er auf Reisen. Die schöne Barbara aber, die dem Herzen nach bereits Christus angehörte, nutzte die Gelegenheit, um sich taufen zu lassen. Zum Zeichen ihres Glaubens an den dreifaltigen Gott veranlaßte sie, daß außer den zwei vorhandenen Fenstern ein drittes in den Turm geschlagen wurde.
Unerwartet kehrt der Vater zurück und erkennt sogleich die Bedeutung der drei Fenster. Voll Zorn darüber, daß Barbara die angestammten Götter verlassen hat, will er sogleich die eigene Tochter töten. In ihrer Not und Angst sucht sie ihr Heil in der Flucht, die ihr wunderbar gelingt, indem sich sogar selbst der harte Fels vor ihr öffnet, um ihr einen Durchgang zu verschaffen. Sie verbirgt sich in der Einsamkeit, doch ein Hirte entdeckt sie und verrät ihr Versteck. Zur Strafe für den Hirten verwandelt zwar Gott dessen Schafe in Mistkäfer, aber das verhindert nicht, daß der erzürnte Dioskur die Tochter ergreift und vor den Richter schleppt. der mit grausamen Strafen gegen sie vorgeht. Christus selbst stärkt sie jedoch und gibt ihr in Juliana eine Gefährtin.
Der Tyrann will Barbara in ihrem Herzen treffen. Darum läßt er das junge Mädchen entkleiden, um es nackt auf dem Markte den lüsternen Blicken einer schaulustigen Menge auszusetzen. Da fleht Barbara zu Gott, daß er sie schütze, und wirklich, der Himmel hüllte sich in Wolken und die Erde in Nebel, der sie wie ein Kleid umgab. Schließlich verurteilt der Richter Barbara zum Tod durch Enthauptung. Dabei geschieht das Ungeheuerliche, daß der vorher um Tugend und Schönheit seiner Tochter so besorgte Vater selbst zum Schwert greift und das blutige Urteil vollstreckt. Doch auf dem Weg nach Hause fährt ein plötzlicher Blitz nieder, der ihn erschlägt und seinen Leib zu Asche brennt.
Ein gewisser Valerian aber sorgt für die würdige Bestattung Barbaras und der mit ihr enthaupteten Juliana, und bald ereignen sich an dieser Stätte zahlreiche Wundertaten.
(aus: Heilige des Regionalkalenders - St-Benno-Verlag GmbH Leipzig 1980)
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