"Man darf nicht einfach aufgeben, das Evangelium zu verkündigen." Benedikt XVI.

„Herr, wir möchten Jesus sehen“ Joh 12, 21

Lesungen zum fünften Fastensonntag: Jer 31,31-34;Ps 51,3-4.12-13.14-15;Hebr 5,7-9;Joh 12,20-33

„Auch heute würden viele Menschen, oft ohne es zu sagen, auf eine implizite Art und Weise, gerne Jesus sehen, ihm begegnen, ihn kennenlernen. Von dieser Prämisse her versteht man die große Verantwortung, die wir Christen und unsere Gemeinschaften haben. Auch wir müssen mit dem Zeugnis eines Lebens antworten, das sich im Dienst hingibt, eines Lebens, das den Stil Gottes – Nähe, Mitleid und Zärtlichkeit – annimmt und sich im Dienst hingibt. Es geht darum, die Saat der Liebe nicht mit Worten zu säen, die wegfliegen, sondern mit konkreten, einfachen und mutigen Beispielen, nicht mit theoretischen Verurteilungen, sondern mit Gesten der Liebe.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS, Sonntag, 21. März 2021

Die an ihn glauben, werden von der Sünde geheilt und leben

Lesungen zum 4. Fastensonntag: 2 Chr 36,14-16.19-23;Ps 137,1-2.3-4.5-6;Eph 2,4-10;Joh 3,14-21

"An diesem vierten Fastensonntag beginnt die Eucharistiefeier mit der Einladung: »Freue dich, Stadt Jerusalem…« (vgl. Jes 66,10).

Was ist der Grund für diese Freude? Was ist inmitten der Fastenzeit der Grund für diese Freude? Das heutige Evangelium sagt uns: Gott »hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat« (Joh 3,16). Diese freudige Botschaft ist das Herzstück des christlichen Glaubens: Gottes Liebe hat ihren Höhepunkt in der Gabe seines Sohnes an die schwache und sündige Menschheit gefunden. Er hat uns seinen Sohn geschenkt, uns, uns allen. …

Jesus bezeichnet sich zunächst als Menschensohn (V. 14-15). Der Text spielt auf die Geschichte von der kupfernen Schlange an (vgl. Num 21,4-9), die nach Gottes Willen von Mose in der Wüste aufgerichtet wurde, als das Volk von giftigen Schlangen angegriffen wurde. Wer gebissen wurde und die kupferne Schlange ansah, wurde geheilt. In ähnlicher Weise wurde Jesus am Kreuz erhöht und diejenigen, die an ihn glauben, werden von der Sünde geheilt und leben."

PAPST FRANZISKUS, aus dem ANGELUS, 14. März 2021

Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!

Lesungen zum 3. Fastensonntag: Ex 20,1-17;Ps 19,8.9.10.11-12;1 Kor 1,22-25;Joh 2,13-25

„Die Haltung Jesu, von der der heutige Abschnitt aus dem Evangelium berichtet, mahnt uns, unser Leben nicht auf der Suche nach unseren Vorteilen und Interessen zu leben, sondern zur Ehre Gottes, der die Liebe ist. Wir sind aufgerufen, uns immer jener starken Worte Jesu zu entsinnen: »Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!« (V. 16). Es ist sehr schlimm, wenn die Kirche in diese Haltung hineingerät, das Haus Gottes zu einer Markthalle zu machen. Diese Worte helfen uns, die Gefahr zurückzuweisen, auch unsere Seele, die die Wohnstatt Gottes ist, zu einem Marktplatz zu machen und auf der ständigen Suche nach unserem Vorteil zu leben statt in der großherzigen und solidarischen Liebe. Diese Lehre Jesu ist immer aktuell, nicht nur für die kirchlichen Gemeinschaften, sondern auch für die Einzelnen, für die zivilen Gemeinschaften und für die Gesellschaft insgesamt.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS vom 3. Fastensonntag, 4. März 2018

Der Berg des Gebetes

Lesungen zum 2. Fastensonntag: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18;Ps 116,10 u. 15.16-17.18-19;Röm 8,31b-34;Mk 9,2-10

Verklärung Christi, Altarbild der Kirche St. Jakob Cham

„Nachdem uns nämlich die Liturgie eingeladen hat, Jesus in die Wüste zu folgen, um den Versuchungen entgegenzutreten und sie mit ihm zu besiegen, schlägt sie uns nun auf dem Weg durch die Fastenzeit vor, zusammen mit ihm auf den »Berg« des Gebets zu steigen, um in seinem menschlichen Antlitz das glorreiche Licht Gottes zu betrachten. … ). Es ist also die Rede vom Licht und von der Stimme: das göttliche Licht, das auf dem Antlitz Jesu erstrahlt, und die Stimme des himmlischen Vaters, der für ihn Zeugnis ablegt und gebietet, auf ihn zu hören.  …

Liebe Brüder und Schwestern, wir alle bedürfen des inneren Lichts, um die Prüfungen des Lebens zu meistern. Dieses Licht kommt von Gott, und von Christus wird es uns geschenkt, von ihm, in dem die Fülle der Gottheit wohnt (vgl. Kol 2,9). Wir wollen gemeinsam mit Jesus auf den Berg des Gebets steigen und uns in der Betrachtung seines Antlitzes voll Liebe und Wahrheit innerlich von seinem Licht erfüllen lassen.“

BENEDIKT XVI. aus dem ANGELUS Sonntag, 4. März 2012

Die Wüste, von der die Rede ist, hat verschiedene Bedeutungen

Lesungen zum 1. Fastensonntag: Gen 9,8-15;Ps 25,4-5.6-7.8-9;1 Petr 3,18-22;Mk 1,12-15

Am heutigen ersten Sonntag in der Fastenzeit begegnen wir Jesus, der nach dem Empfang der Taufe im Fluß Jordan durch Johannes den Täufer (vgl. Mk 1,9) in der Wüste vom Satan in Versuchung geführt wird (vgl. Mk 1,12-13). Der Bericht des hl. Markus ist knapp und ohne jene Einzelheiten, von denen wir in den anderen beiden Evangelien des Matthäus und des Lukas lesen. Die Wüste, von der die Rede ist, hat verschiedene Bedeutungen. Sie kann den Zustand der Verlassenheit und Einsamkeit meinen, den »Ort« der Schwäche des Menschen, wo es keinen Halt und keine Sicherheiten gibt, wo die Versuchung übermächtig wird. …

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