„Aber es ist wesentlich...daß wir uns von Jesus führen lassen, weil er den Weg nicht nur kennt, sondern der Weg ist.“ Benedikt XVI

Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon

Lesungen zum 25. Sonntag im Jahreskreis: Am 8,4-7;Ps 113,1-2.4-5.6-7.8-9;1 Tim 2,1-8;Lk 16,1-13

 

Mammon ist ein Begriff phönizischer Herkunft, der wirtschaftliche Sicherheit und Erfolg in den Geschäften wachruft; wir könnten sagen, daß im Reichtum das Götzenbild angezeigt ist, dem alles geopfert wird, nur um den eigenen materiellen Erfolg zu erreichen, und so wird dieser wirtschaftliche Erfolg zum wahren Gott eines Menschen. Es ist also eine Grundentscheidung zwischen Gott und dem Mammon notwendig – es ist die Entscheidung zwischen der Logik des Profits als letztes Kriterium unseres Handelns und der Logik des Teilens und der Solidarität notwendig. Wenn die Logik des Profits die Oberhand gewinnt, so vermehrt sie das Mißverhältnis zwischen Reich und Arm sowie die zerstörerische Ausbeutung des Planeten. Wenn hingegen die Logik des Teilens und der Solidarität überwiegt, ist es möglich, den Kurs zu korrigieren und ihn auf eine gerechte Entwicklung auszurichten, zum gemeinsamen Wohl aller. Im Grunde handelt es sich um die Entscheidung zwischen dem Egoismus und der Liebe, zwischen der Gerechtigkeit und der Unehrlichkeit, schließlich zwischen Gott und Satan. Wenn die Liebe zu Christus und den Brüdern nicht als etwas Nebensächliches und Oberflächliches angesehen wird, sondern vielmehr als der wahre und letzte Zweck unserer ganzen Existenz, muß man es verstehen, Grundsatzentscheidungen zu fällen, bereit zu sein zu radikalen Verzichten, wenn notwendig bis hin zum Martyrium. Heute wie gestern erfordert das Leben des Christen den Mut, gegen den Strom zu schwimmen, wie Jesus zu lieben, der bis zum Opfer seiner selbst am Kreuz gegangen ist.

Benedikt XVI 23. September 2007, Auszug aus einer Predigt