"Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist." Röm. 12, 2

Jede fruchtbare, positive Veränderung muss bei uns selbst anfangen

Lesungen zum 8. Sonntag im Jahreskreis: Sir 27,4-7;Ps 92,2-3.13-14.15-16;1 Kor 15,54-58;Lk 6,39-45

„Die Gefahr, die wir laufen, besteht, wie der Herr sagt, darin, dass wir uns darauf konzentrieren, den Splitter im Auge unseres Bruders zu betrachten, ohne den Balken in unserem eigenen Auge zu sehen. In anderen Worten: sehr aufmerksam auf die Fehler der anderen zu achten, auch wenn sie gerade einmal so klein wie ein Splitter sind, und dabei unsere eigenen Fehler gelassen zu vernachlässigen und ihnen wenig Bedeutung beizumessen. Es stimmt, was Jesus sagt: wir finden immer Gründe, um anderen die Schuld zu geben und uns selbst zu rechtfertigen. Und oft beklagen wir uns über Dinge, die in der Gesellschaft, in der Kirche, in der Welt nicht gut laufen, ohne uns vorher selbst in Frage zu stellen und ohne uns zu verpflichten, zuallererst uns selbst zu ändern. Jede fruchtbare, positive Veränderung muss bei uns selbst anfangen. Andernfalls wird es keine Veränderung geben. Aber in dem Fall – so erläutert Jesus –werden unsere Augen blind. Und wenn wir blind sind, können wir nicht den Anspruch erheben, Führer und Meister für andere zu sein: ein Blinder kann in der Tat keinen anderen Blinden führen.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS, 27. Februar 2022