"Es geht nicht um das, was wir tun, oder wie viel wir tun, sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen, in die Arbeit, die er uns anvertraut hat." Mutter Theresa
Lesungen vom 2. Adventssonntag: Jes 11,1-10; Ps 72,1-2.7-8.12-13.17; Röm 15,4-9; Mt 3,1-12
Liebe Brüder und Schwestern, Johannes macht uns durch seine »allergischen Reaktionen« nachdenklich. Sind wir nicht auch manchmal ein bisschen wie diese Pharisäer? Vielleicht schauen wir von oben herab auf andere und denken, dass wir besser sind als sie, dass wir unser Leben im Griff haben, dass wir nicht täglich Gott, die Kirche, unsere Brüder und Schwestern brauchen. Wir vergessen, dass es nur einen einzigen Fall gibt, in dem es erlaubt ist, auf einen anderen herabzuschauen: wenn es notwendig ist, ihm aufzuhelfen. Das ist der einzige Fall, die anderen sind nicht erlaubt. Der Advent ist eine Zeit der Gnade, um unsere Masken abzunehmen – jeder von uns hat sie – und uns unter die Demütigen einzureihen; um uns von der Anmaßung zu befreien, uns selbst zu genügen, um hinzugehen und unsere Sünden zu bekennen, die verborgenen Sünden, und Gottes Vergebung zu empfangen, um uns bei denen zu entschuldigen, die wir gekränkt haben. So beginnt ein neues Leben. Und es gibt nur einen Weg, den der Demut. Dazu müssen wir uns von dem Gefühl der Überlegenheit, von Formalismus und Heuchelei reinigen, in den anderen Brüder und Schwestern sehen, Sünder wie wir, und in Jesus den Erlöser, der für uns kommt – nicht für die anderen, für uns –, so wie wir sind, mit unserer Armut, unserem Elend und unseren Fehlern, vor allem mit unserer Bedürftigkeit, aufgerichtet zu werden, Vergebung zu erlangen und gerettet zu werden.