"Man darf nicht einfach aufgeben, das Evangelium zu verkündigen." Benedikt XVI.

Gaudete freut euch!

Lesungen zum 3. Adventssonntag: Jes 61,1-2a.10-11;Lk 1,46b-48.49-50.53-54;1 Thess 5,16-24;Joh 1,6-8.19-28

„Die wahre Freude ist weder ein vorübergehender Gemütszustand noch etwas, das aus eigenen Kräften zu erlangen ist, sondern ein Geschenk. Sie entsteht aus der Begegnung mit der lebendigen Person Jesu, daraus, daß wir ihm in unserem Inneren Raum geben, aus der Aufnahme des Heiligen Geistes, der unser Leben führt. Dies ist die Einladung, die der Apostel Paulus an uns richtet, wenn er sagt: »Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt« (1 Thess 5,23). Diese Zeit des Advents stärke in uns die Gewißheit, daß der Herr mitten unter uns gekommen ist und ständig seine trostreiche, liebende und frohmachende Gegenwart erneuert.“

Benedikt XVI aus dem Angelus vom 11.Dezember 2011

Umkehr ist eine Gnade Gottes

Lesungen zum 2. Advent: Jes 40,1-5.9-11;Ps 85,9-10.11-12.13-14;2 Petr 3,8-14;Mk 1,1-8

"Der andere Aspekt der Umkehr ist das Ende des Wegs, also die Suche nach Gott und seinem Reich. Abkehr von den weltlichen Dingen und Suche nach Gott und seinem Reich. Der Verzicht auf Annehmlichkeiten und auf die weltliche Denkart ist kein Selbstzweck. Es ist keine Askese, die nur dazu dient, Buße zu tun: der Christ ist kein »Fakir«. Es ist etwas anderes. Die Loslösung ist kein Selbstzweck, sondern sie zielt darauf ab, etwas Größeres anzustreben, nämlich das Reich Gottes, die Gemeinschaft mit Gott, die Freundschaft mit Gott. …

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Gott schenkt uns seine Zeit

Lesungen zum 1. Advent: Jes 63,16b-17.19b;64,3-7;Ps 80,2ac u. 3bc.15-16.18-19;1 Kor 1,3-9;Mk 13,33-37

„Mit dem ersten Adventssonntag beginnen wir heute ein neues Kirchenjahr. Dieser Anlaß lädt uns dazu ein, über die Dimension der Zeit nachzudenken, die immer wieder eine große Faszination auf uns ausübt. Wie Jesus es gern getan hat, möchte ich dabei von einer sehr konkreten Feststellung ausgehen: Alle reden wir davon, »daß wir keine Zeit haben«, da der Rhythmus des alltäglichen Lebens für alle so hektisch geworden ist. Auch diesbezüglich bringt die Kirche eine »gute Nachricht«: Gott schenkt uns seine Zeit. Wir haben immer wenig Zeit; besonders für den Herrn können oder wollen wir sie manchmal nicht finden. Gott aber hat Zeit für uns! Das ist das erste, was uns der Beginn eines Kirchenjahres mit immer neuem Staunen entdecken läßt. Ja, Gott schenkt uns seine Zeit, da er mit seinem Wort und mit seinen Heilstaten in die Geschichte eingetreten ist, um sie dem Ewigen zu öffnen, um sie zur Geschichte des Bundes werden zu lassen. In dieser Hinsicht ist die Zeit schon an sich ein grundlegendes Zeichen der Liebe Gottes: ein Geschenk, das der Mensch wie alles andere in seinem Wert zur Geltung bringen oder aber vergeuden kann; er kann es in seinem Sinn erfassen oder in beschränkter Oberflächlichkeit vernachlässigen.“

Benedikt XVI, aus dem Angelus vom 30.11.2008

Der Maßstab, nach dem über uns geurteilt werden wird...

Lesungen zum Christkönigssonntag: Ez 34,11-12.15-17a;Ps 23,1-3.4.5.6;1 Kor 15,20-26.28;Mt 25,31-46

"Das heutige Evangelium betont gerade das universale Königtum Christi, des Richters, mit dem wunderbaren Gleichnis vom Weltgericht, das der hl. Matthäus unmittelbar vor den Bericht über die Passion gestellt hat (25,3–46). Die Bilder sind einfach, die Sprache volksnah, doch die Botschaft ist äußerst wichtig: sie besteht in der Wahrheit über unser letztes Schicksal und über den Maßstab, nach dem über uns geurteilt werden wird. »Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen« (Mt 25,35) und so fort. Wer kennt diesen Abschnitt nicht? Er ist Teil unserer Zivilisation. Er hat die Geschichte der Völker christlicher Kultur gezeichnet: die Hierarchie der Werte, die Institutionen, die vielfältigen wohltätigen und sozialen Werke. In der Tat, das Reich Christi ist nicht von dieser Welt, es bringt aber alles Gute zur Erfüllung, das – Gott sei Dank – im Menschen und in der Geschichte vorhanden ist. Wenn wir dem Evangelium entsprechend die Liebe zu unserem Nächsten in die Tat umsetzen, so machen wir für die Herrschaft Gottes Platz, und sein Reich verwirklicht sich mitten unter uns. Wenn hingegen jeder nur an seine eigenen Interessen denkt, dann kann die Welt nur zugrunde gehen."

Benedikt XVI. Angelus am 23. November 2008

Ja, was Christus uns geschenkt hat, vervielfältigt sich, wenn man es weiterschenkt!

Lesungen zum 33. Sonntag im Jahreskreis: Spr 31,10-13.19-20.30-31;Ps 128,1-2.3.4-5;1 Thess 5,1-6;Mt 25,14-30

„Der Mann aus dem Gleichnis (von den Talenten (25,14–30) steht für Christus selbst, die Diener sind die Jünger und die Talente sind die Gaben, die Jesus ihnen anvertraut. Deshalb versinnbildlichen diese Gaben über die natürlichen Qualitäten hinaus die Schätze, die Jesus, der Herr, uns als Erbe hinterlassen hat, damit wir sie Frucht tragen lassen: sein Wort, das im heiligen Evangelium bewahrt ist; die Taufe, die uns im Heiligen Geist erneuert; das Gebet – das »Vaterunser« –, das wir als im Sohn geeinte Kinder zu Gott erheben; seine Vergebung, die wir, wie er uns aufgetragen hat, allen bringen sollen; das Sakrament seines aufgeopferten Leibes und seines vergossenen Blutes. Mit einem Wort: das mitten unter uns gegenwärtige und lebendige Reich Gottes, das er selbst ist.

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