"Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist." Röm. 12, 2

Die Nacht der leeren Netze

Lesungen zum 5. Sonntag im Jahreskreis:

 

„Aber oft erleben wir wie Petrus die »Nacht der leeren Netze« – die Nacht der leeren Netze -, die Enttäuschung darüber, uns sehr anzustrengen und nicht die gewünschten Ergebnisse zu sehen: »wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen« , sagt Simon. Wie oft bleiben auch wir mit einem Gefühl der Niederlage zurück, während Enttäuschung und Bitterkeit in unseren Herzen aufsteigen. Zwei hochgefährliche nagende Würmer.

Was tut da der Herr? Er beschließt, gerade in unser Boot zu steigen. Von da aus will er das Evangelium verkünden. Genau dieses leere Boot, das Symbol unserer mangelnden Fähigkeiten, wird zur »Kathedra« Jesu, zur Kanzel, von der aus er das Wort verkündet. Und das ist es, was der Herr gerne tut – der Herr ist der Herr der Überraschungen, der Wunder in den Überraschungen –: in das Boot unseres Lebens einzusteigen, wenn wir ihm nichts zu bieten haben; in unsere Leeren einzutreten und sie mit seiner Gegenwart zu füllen; unsere Armut zu nutzen, um seinen Reichtum zu verkünden, unser Elend, um seine Barmherzigkeit zu verkünden. …

Er sagt auch zu dir: »Lass mich in das Boot deines Lebens steigen« – »Aber Herr, sieh doch...« – »Also, lass mich einsteigen, so wie es ist«. Lasst uns daran denken.“

PAPST FRANZISKUS aus dem ANGELUS, 6. Februar 2022