"Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht." Benedikt XVI.

„Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“

Lesungen zum 21.Sonntag im Jahreskreis: Jes 22,19-23;Ps 138,1-2b.2c-3.6 u. 8;Röm 11,33-36;Mt 16,13-20

Martyrium des Petrus, Wandgemälde in der Papstkapelle Sancta Sanctorum (Rom)

„Das Evangelium des heutigen Sonntags ist der berühmte – in der Erzählung des Matthäus zentrale – Abschnitt, in dem Simon im Namen der Zwölf seinen Glauben an Jesus als »den Messias, den Sohn des lebendigen Gottes« bekennt; und Jesus nennt Simon für diesen seinen Glauben »selig«, da er in ihm ein besonderes Geschenk des Vaters erkennt, und er sagt zu ihm: »Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.«

Bleiben wir einen Moment bei diesem Aspekt, bei der Tatsache, dass Jesus dem Simon diesen neuen Namen zuweist: »Petrus«, was in der Sprache Jesu »Kefa« lautet, ein Wort, das »Fels« bedeutet. In der Bibel ist der Begriff »Fels« auf Gott bezogen. Jesus weist ihn dem Simon nicht wegen seiner Qualitäten oder menschlicher Verdienste zu, sondern aufgrund seines echten und festen Glaubens, der aus der Höhe kommt.  …

Brüder und Schwestern, was im heiligen Petrus auf einzigartige Weise geschehen ist, geschieht auch in jedem Christen, der einen aufrichtigen Glauben an Jesus, den Messias, den Sohn des lebendigen Gottes heranreifen lässt. Das heutige Evangelium fordert auch einen jeden von uns heraus. Wie steht es um deinen Glauben? Jeder antworte in seinem Herzen. Wie steht es um deinen Glauben? Wie findet der Herr unser Herz vor? Ein Herz, das fest ist wie der Fels, oder ein sandiges, das heißt zweifelndes, misstrauisches, ungläubiges Herz? Es wird uns gut tun, während des heutigen Tages darüber nachzudenken. Wenn der Herr in unserem Herzen einen – ich sage nicht: vollkommenen, aber doch – aufrichtigen, echten Glauben findet, dann sieht er auch in uns lebendige Steine, mit denen er seine Gemeinde aufbauen kann. Der Grundstein dieser Gemeinde ist Christus, der einzige Eckstein. Seinerseits ist Petrus Fels, insofern er das sichtbare Fundament der Einheit der Kirche ist. Doch jeder Getaufte ist berufen, Jesus seinen einfachen, aber aufrichtigen Glauben anzubieten, damit er fortfahren kann, seine Kirche zu errichten, heute, überall auf der Welt.“

Franziskus, Angelus 24.08.2014