Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3

Fürchte dich nicht, du kleine Herde!

Lesungen vom 19. Sonntag im Jahreskreis: Weish 18,6-9;Ps 33,1 u. 12.18-19.20 u. 22;Hebr 11,1-2.8-19;Lk 12,32-48

„Wenn unser Herz die beruhigende Einladung Jesu hört »Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben« (Lk 12,32), so wird es offen für eine Hoffnung, die das alltägliche Leben erleuchtet und beseelt.

Wir haben die Gewißheit, daß »das Evangelium nicht nur Mitteilung von Wißbarem [ist]; es ist Mitteilung, die Tatsachen wirkt und das Leben verändert. Die dunkle Tür der Zeit, der Zukunft, ist aufgesprengt. Wer Hoffnung hat, lebt anders; ihm ist ein neues Leben geschenkt worden«.  … Im heutigen Evangelium erläutert Jesus anhand von drei Gleichnissen, wie das Warten auf die Erfüllung der »seligen Hoffnung«, seines Kommens, zu einem immer intensiveren Leben führt, das reich an guten Werken ist: »Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frißt« (Lk 12,33). Es ist eine Aufforderung, die Dinge ohne Egoismus, ohne Macht- und Besitzstreben zu nutzen, sondern entsprechend der Logik Gottes, der Logik der Aufmerksamkeit gegenüber dem anderen, der Logik der Liebe, wie Romano Guardini zusammenfassend schreibt: »in der Form einer Beziehung: von Gott her, auf Gott hin«“

BENEDIKT XVI., aus dem ANGELUS Apostolischer Palast, Castel Gandolfo
Sonntag, 8. August 2010