Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels; denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut. Tob 13, 3

Vergesst die drei Worte nicht: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«.

Lesungen zum Fest der Heiligen Familie: Gen 15,1-6;21,1-3;Ps 105,1-2.3-4.5-6.8-9;Hebr 11,8.11-12.17-19;Lk 2,22-40

„In Nachahmung der Heiligen Familie sind wir aufgerufen, den erzieherischen Wert der Familieneinheit wiederzuentdecken: sie muss auf die Liebe gegründet sein, die stets aufs Neue die Beziehungen regeneriert und Horizonte der Hoffnung eröffnet. In der Familie kann aufrichtige Gemeinschaft dann erlebt werden, wenn sie ein Haus des Gebets ist, wenn die Zuneigung ernsthaft, tief und rein ist, wenn die Vergebung den Sieg über die Unstimmigkeiten davonträgt, wenn die alltägliche Härte des Lebens durch gegenseitige Zärtlichkeit und ruhiges Festhalten an Gottes Willen gemildert wird.

…  Und sodann gibt es in der Familie drei Worte, drei Worte, die man immer schätzen sollte: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«. »Gestatten«, um sich nicht in das Leben der anderen einzumischen. »Gestatten: darf ich etwas tun? Meinst du, ich könnte das tun?« »Gestatten«. Niemals aufdringlich sein. »Gestatten«, das erste Wort. »Danke«: viel Hilfe, viele Dienste, die wir uns als Familie gegenseitig erweisen. Immer danken. Dankbarkeit ist das Blut der edlen Seele. »Danke«. Und dann was am schwersten zu sagen ist: »Entschuldigung«. Denn wir tun unentwegt schlechte Dinge, und oft fühlt sich jemand dadurch beleidigt. »Es tut mir leid«, »Entschuldigung«. Vergesst die drei Worte nicht: »Gestatten«, »Danke«, »Entschuldigung«. Wenn es in einer Familie, im familiären Umfeld diese drei Worte gibt, denn ist die Familie in Ordnung.“

Franziskus aus dem Angelus vom 27. Dezember 2020

Frohe Weihachten!

„Immer wieder trifft es uns, daß Gott, damit wir ihn lieben können, damit wir wagen, ihn zu lieben, sich zu einem Kind macht, sich vertrauend als Kind in unsere Hände gibt. Er sagt gleichsam: Ich weiß, daß mein Glanz dich erschreckt. Daß du dich gegen meine Größe zu behaupten versuchst. Nun, so komme ich als Kind zu dir, damit du mich annehmen, mich lieben kannst.“

Aus seiner Weihnachtspredigt von Benedikt XVI.

»Mir geschehe, wie du es gesagt hast«

Lesungen am 4. Adventssonntag: 2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16;Ps 89,2-3.20a u. 4-5.27 u. 29;Röm 16,25-27;Lk 1,26-38

Detail der Heiligen Pforte am Petersdom

"An diesem vierten und letzten Adventssonntag unterbreitet uns das Evangelium noch einmal die Geschichte der Verkündigung. »Sei gegrüßt, du Begnadete«, sagt der Engel zu Maria, »du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben« (Lk 1,28.31). … Was macht sie? Sie antwortet folgendermaßen: »Mir geschehe, wie du es gesagt hast« (Lk 1,38). … »Mir geschehe, wie du es gesagt hast«. So lautet der letzte Satz der Jungfrau an diesem letzten Adventssonntag, und es ist die Aufforderung, einen konkreten Schritt auf Weihnachten zuzugehen. Denn wenn die Geburt Jesu unser Leben nicht berührt – meines, deines, das von uns allen –, wenn sie das Leben nicht berührt, dann geht sie vergebens vorbei. Im Angelus werden auch wir jetzt sagen: »Mir geschehe nach deinem Wort«: möge die Gottesmutter uns helfen, es mit unserem Leben zu sagen, mit der Haltung dieser letzten Tage, um uns gut auf Weihnachten vorzubereiten."

Franziskus, aus dem Angelus am 20.12.2020

Gaudete freut euch!

Lesungen zum 3. Adventssonntag: Jes 61,1-2a.10-11;Lk 1,46b-48.49-50.53-54;1 Thess 5,16-24;Joh 1,6-8.19-28

„Die wahre Freude ist weder ein vorübergehender Gemütszustand noch etwas, das aus eigenen Kräften zu erlangen ist, sondern ein Geschenk. Sie entsteht aus der Begegnung mit der lebendigen Person Jesu, daraus, daß wir ihm in unserem Inneren Raum geben, aus der Aufnahme des Heiligen Geistes, der unser Leben führt. Dies ist die Einladung, die der Apostel Paulus an uns richtet, wenn er sagt: »Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt« (1 Thess 5,23). Diese Zeit des Advents stärke in uns die Gewißheit, daß der Herr mitten unter uns gekommen ist und ständig seine trostreiche, liebende und frohmachende Gegenwart erneuert.“

Benedikt XVI aus dem Angelus vom 11.Dezember 2011

Umkehr ist eine Gnade Gottes

Lesungen zum 2. Advent: Jes 40,1-5.9-11;Ps 85,9-10.11-12.13-14;2 Petr 3,8-14;Mk 1,1-8

"Der andere Aspekt der Umkehr ist das Ende des Wegs, also die Suche nach Gott und seinem Reich. Abkehr von den weltlichen Dingen und Suche nach Gott und seinem Reich. Der Verzicht auf Annehmlichkeiten und auf die weltliche Denkart ist kein Selbstzweck. Es ist keine Askese, die nur dazu dient, Buße zu tun: der Christ ist kein »Fakir«. Es ist etwas anderes. Die Loslösung ist kein Selbstzweck, sondern sie zielt darauf ab, etwas Größeres anzustreben, nämlich das Reich Gottes, die Gemeinschaft mit Gott, die Freundschaft mit Gott. …

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