"Es muss Wärme von uns ausgehen. Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen, dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt." Pater Rupert Mayer
Lesungen zum 6. Sonntag der Osterzeit: Apg 15,1-2.22-29;Ps 67,2-3.5-6.7-8;Offb 21,10-14.22-23;Joh 14,23-29
"Frieden hinterlasse ich euch: Jesus zeigt, dass Sanftmut möglich ist. Er hat sie gerade in der schwierigsten Zeit verkörpert; und er möchte, dass auch wir uns so verhalten, um Erben seines Friedens zu sein. Er möchte, dass wir sanftmütig sind, offen, bereit zuzuhören, fähig, Streitigkeiten zu entschärfen und Einigkeit zu erzielen. Das ist ein Zeugnis für Jesus, und es ist mehr wert als tausend Worte und viele Predigten. Das Zeugnis des Friedens. Fragen wir uns, ob wir Jünger Jesu uns an den Orten, an denen wir leben, so verhalten: Bauen wir Spannungen ab, entschärfen wir Konflikte? Haben auch wir Reibereien mit jemandem, immer bereit zu reagieren, zu explodieren, oder wissen wir, wie wir mit Gewaltlosigkeit antworten können, wissen wir, wie wir mit Gesten und Worten des Friedens reagieren können? Wie reagiere ich? Diese Frage sollte sich jeder stellen."
Lesungen vom 5. Sonntag in der Osterzeit: Apg 14,21b-27;Ps 145,1-2.8-9.10-11.13c-14;Offb 21,1-5a;Joh 13,31-33a.34-35
„War dies nicht schon im Alten Gesetz geboten, wo geschrieben steht: Du sollst den Nächsten wie dich selbst lieben? Warum also nennt es der Herr ein "neues Gebot"? Nicht deshalb, weil wir dadurch den alten Menschen ablegen und den neuen anziehen? Denn den, der es hört, oder vielmehr: der es befolgt, erneuert die Liebe - nicht jede beliebige Liebe, sondern die Liebe, die der Herr, um sie von der fleischlichen Liebe zu unterscheiden, durch den Zusatz kennzeichnet: wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben: nicht wie sich die lieben, die zugrunde gehen, nicht wie sich die Menschen lieben, weil sie Menschen sind; sondern wie sich alle die lieben, die göttlich sind und Söhne des Höchsten, damit sie durch seinen einzigen Sohn Brüder sind und sich mit dieser Liebe gegenseitig lieben, mit der er uns geliebt hat.“
(Augustinus)
Quelle: Catena Aurea
Lesungen vom 4. Sonntag der Osterzeit: Apg 13,14.43b-52;Ps 100,1-3.4.5;Offb 7,9.14b-17;Joh 10,27-30
„Die Initiative geht immer vom Herrn aus; alles beginnt mit seiner Gnade: Er ist es, der uns zur Gemeinschaft mit ihm ruft. Aber diese Gemeinschaft kommt zustande, wenn wir uns dem Hören öffnen. Wenn wir taub bleiben, kann er uns diese Gemeinschaft nicht schenken. Wir müssen uns dem Hören öffnen, denn Hören bedeutet Verfügbarkeit, bedeutet Fügsamkeit, bedeutet Zeit für den Dialog.
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Lesungen vom 3. Ostersonntag: Apg 5,27-32.40b-41;Ps 30,2 u. 4.5-6b.6cd u. 12a u. 13b;Offb 5,11-14;Joh 21,1-19
„Brüder und Schwestern, wenn unsere Netze im Leben leer sind, dann ist das nicht der Augenblick, um uns selbst zu bemitleiden, uns abzulenken und zu altem Zeitvertreib zurückzukehren. Es ist vielmehr an der Zeit, wieder mit Jesus aufzubrechen, es ist an der Zeit, den Mut zu finden, neu anzufangen, es ist an der Zeit, wieder mit Jesus hinauszufahren. Drei Verben: wieder aufbrechen, wieder anfangen, wieder in See stechen. Wann immer du mit einer Enttäuschung konfrontiert wirst oder mit einem Leben, das ein wenig seinen Sinn verloren hat – »heute habe ich das Gefühl, dass ich einen Schritt zurück getan habe...«–, brichst du wieder mit Jesus auf, fängst wieder an, stichst wieder in See. – Mit Jesus neu anfangen, neu beginnen, wieder auf den Weg kommen! Er wartet auf dich. Und er denkt nur an dich, an mich, an jeden einzelnen von uns.“
Lesungen vom 2. Ostersonntag: Apg 5,12-16;Ps 118,2 u. 4.22-23.24 u. 26-27a;Offb 1,9-11a.12-13.17-19;Joh 20,19-31
„Indem das Evangelium uns die Geschichte von Thomas erzählt, sagt es uns nämlich, dass der Herr keine perfekten Christen sucht. Der Herr sucht keine perfekten Christen. Ich sage euch: ich habe Angst, wenn ich manche Christen sehe, manche Vereinigungen von Christen, die meinen, sie seien perfekt. Der Herr sucht keine perfekten Christen; der Herr sucht keine Christen, die niemals zweifeln und immer einen sicheren Glauben zur Schau stellen. Wenn ein Christ so ist, dann stimmt etwas nicht. Nein, das Abenteuer des Glaubens besteht, wie bei Thomas, aus Licht und Schatten. …