"Man darf nicht einfach aufgeben, das Evangelium zu verkündigen." Benedikt XVI.

Wehrloser und hilfloser, je weiter wir uns von Gott entfernen

Lesungen zum 1. Fastensonntag Gen 2,7-9;3,1-7;Ps 51,3-4.5-6b.12-14.17;Röm 5,12-19;Mt 4,1-11

Wehrlosersonntag und hilfloser, je weiter wir uns von Gott entfernen

„Auch heute bricht Satan in das Leben der Menschen ein, um sie mit seinen verlockenden Vorschlägen in Versuchung zu führen. Er vermischt seine eigene Stimme mit den vielen Stimmen, die versuchen, das Gewissen zu zähmen. Von vielen Seiten kommen Botschaften, die die Menschen dazu einladen, sich »in Versuchung führen zu lassen«, den Rausch der Grenzüberschreitung zu erleben. Die Erfahrung Jesu lehrt uns, dass die Versuchung der Versuch ist, Wege zu gehen, die eine Alternative zu den Wegen Gottes sind: »Nun, tu dies, kein Problem, danach wird Gott vergeben! Gönne dir doch einen Tag der Freude…« – »Aber das ist eine Sünde!« – »Nein, es ist nichts.« Alternative Wege, Wege, die uns das Gefühl der Selbstständigkeit geben, des Genusses des Lebens als Selbstzweck. Doch all dies ist illusorisch: Sehr bald erkennen wir, dass wir uns angesichts der großen Probleme des Daseins umso wehrloser und hilfloser fühlen, je weiter wir uns von Gott entfernen.“

Franziskus, Angelus am 1.3.2020

Die Kette des Übels durchbrechen

Lesungen zum 7. Sonntag im Jahreskreis Lev 19,1-2.17-18;Ps 103,1-2.3-4.9-10.12-13;1 Kor 3,16-23;Mt 5,38-48

„Jesus fordert von seinen Jüngern nicht, das Übel hinzunehmen.
Im Gegenteil: Er fordert auf zu reagieren, aber nicht mit einem weiteren Übel, sondern mit dem Guten. Nur auf diese Weise wird die Kette des Übels gebrochen: ein Übel führt zu einem weiteren Übel, ein weiteres führt zu anderen... Es wird diese Kette des Übels durchbrochen, und die Dinge werden wirklich anders. Das Übel nämlich ist eine »Leere«, eine Leere ohne Gutes, und ein Leerraum kann man nicht mit einer weiteren Leere füllen, sondern nur mit einer »Fülle«, das heißt mit dem Guten. Die Vergeltung führt nie zur Lösung der Konflikte. »Du hast mir das angetan, ich tue es dir auch an«: das löst nie einen Konflikt, und es ist auch nicht christlich.“

Franziskus Angelus am 19.02.2017

Wenn man das Gesetz Gottes im Herzen annimmt

Lesungen zum 6. Sonntag im Jahreskreis Sir 15,15-20;Ps 119,1-2.4-5.17-18.33-34;1 Kor 2,6-10;Mt 5,17-37

„Wenn man das Gesetz Gottes im Herzen aufnimmt, begreift man, dass man, wenn man seinen Nächsten nicht liebt, in gewissem Sinn sich selbst und die anderen tötet, denn Hass, Rivalität und Spaltung töten die brüderliche Nächstenliebe, die die Grundlage der zwischenmenschlichen Beziehungen bildet. Und das gilt sowohl für das, was ich über die Kriege gesagt habe, als auch für das Geschwätz, denn die Zunge tötet. Wenn man das Gesetz Gottes im Herzen annimmt, begreift man, dass die Wünsche gesteuert werden müssen, denn man kann nicht alles haben, was man sich wünscht, und es ist nicht gut, egoistischen und possessiven Gefühlen nachzugeben. Wenn man Gottes Gesetz im Herzen annimmt, begreift man, dass man einen Lebensstil nicht eingehaltener Versprechen aufgeben muss, wie man auch vom Verbot des Meineids zu der Entscheidung übergehen muss, überhaupt nicht zu schwören und die Haltung der vollen Aufrichtigkeit gegenüber allen anzunehmen.“

Papst Franziskus, Angelus am 16. Februar 2020 (Auszug)

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Lesungen zum 4. Sonntag im Jahreskreis: Zef 2,3;3,12-13;Ps 146,5 u. 7.8-9a.9b-10;1 Kor 1,26-31;Mt 5,1-12a

„Die Friedfertigen aber werden selig genannt, also die, die zuerst in ihrem Herzen und dann unter den streitenden Brüdern Frieden stiften. Was nützt es nämlich, wenn andere durch dich Frieden erlangen, während in deinem Herzen die Kämpfe der Laster toben?“ (Hieronymus)

„Friedensstifter sind nicht nur diejenigen, die Feinde miteinander versöhnen, sondern auch Menschen, die den Frieden lieben, ohne daß sie erfahrenes Unrecht im Gedächtnis nähren. Der selige Friede nämlich hat im Herzen seinen Sitz, nicht nur in den Worten.“ (Pseudo-Chrysostomus)

Catena Aurea